Geschichte

1927 war die Weltwirtschaftskrise in vollem Gange, und über Deutschland brauten sich dunkle Wolken zusammen. Trotz der schwierigen Zeit fand sich 1927 eine Gruppe von Arheilger Pferdefreunden, überwiegend Landwirten, zusammen, die den Reit- und Fahrverein Arheilgen gründeten. Die Gründungsmitglieder, die mit Pferden meist von ihrer Kindheit an vertraut waren, riefen einen Verein ins Leben, in dem die Ausbildung der Pferde und der jungen Reiter und Fahrer im Mittelpunkt stand. Kaum vorstellbar ist heute, was ältere Arheilger aus den Anfangsjahren des Vereins berichten. Üblich war damals, dass die Pferde wochentags bis zu zehn Stunden zur Feldarbeit eingesetzt wurden und nur in der knappen Freizeit von Ross und Reiter geritten wurden. Damit die Pferde diesen Belastungen Stand halten konnten, galten Kraft und Robustheit als wichtigste Zuchtkriterien.

Unsere heutigen “Sportpferde” sind dagegen Spezialisten, die oft nur eine Stunde pro Tag gefordert werden.

Trotz ihrer wenigen Freizeit waren die Gründungsmitglieder aktive Turnierreiter. Da sie weder Autos noch Pferdeanhänger besaßen, spannten sie ein oder ritten zu Turnieren in Nachbarorten - einmal sogar bis nach Mannheim.

Auch bei Turnieren waren damals Mut und Vielseitigkeit gefragt. Wer bei einem Turnier startete, musste sein reiterliches  Können bei einem Geländeritt unter Beweis stellen. Erst nach erfolgreicher Dressurleistung erhielt man die Startberechtigung zu Springprüfungen.

In den vierziger Jahren hatte der Verein mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen, bevor das Vereinsleben während des Krieges völlig erlosch.

Der 10. Oktober 1950 war für 18 Pferdefreunde das Datum zur Wiederbelebung des Reit- und Fahrvereins Arheilgen. Bis zur Flurbereinigung 1953 wurde auf einem Gelände an der Viehtrifft geritten, danach auf einem Ackergrundstück von Vereinsmitglied Ernst-Peter Völger.

Die Voraussetzung für die heutige Anlage “auf der Platt” wurde im Jahr 1963 durch einen Pachtvertrag mit Heinrich Knöbel gelegt. Mitglieder bereiteten das Gelände vor und erstellten die große Reithalle mit Stall, Reitbahn sowie Futterlager und einem kleinen Clubraum im ersten Stock.

Es bildete sich ein moderner Reitverein, der sich zum drittgrößten im Kreisreiterbund entwickelte. Nach dem Kauf einer Kulissenhalle des Theaters wurde das Gelände mit einer zweiten Reithalle, Rauhfutterlager und Hafersilo ergänzt.

Im Zuge weiterer Baumaßnahmen entstand ein Stall mit 24 Boxen, Wohnräumen für Personal, ein Vorstandsbüro, ein Werkraum mit Schmiede und die Zuschauertribüne.

Möglich war das Wachstum des Vereins nur durch ungezählte ehrenamtliche Arbeitsstunden der Mitglieder, viel Idealismus und die Unterstützung der Stadt Darmstadt und des Landessportbundes.  Sein achtzigjähriges Jubiläum feierte der Reit- und Fahrverein Arheilgen im vergangenen Jahr unter anderem mit einem Hallenturnier und mit einem Tag der Offenen Tür.

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